Nach der Fußball-Weltmeisterschaft

Anja schreibt aus Johannesburg

Ich persönlich habe die WM nur positiv erlebt. Mein Mann und ich waren beim Spiel Ghana – Deutschland im Soccer City
Stadion in Soweto. Vom park and ride bis zum Bierverkauf im Stadion hat alles reibungslos geklappt. Die Stimmung war
gut und wir haben ganz nah bei den Ghana-Fans gesessen. Keine Feindseligkeit war zu spüren. Der Sport stand im
Vordergrund.

Eine Kollegin hat sich das Spiel Argentinien gegen Deutschland in Kapstadt angeschaut. Nachdem Suedafrika raus war,
hat sie Argentinien unterstuetzt und angefeuert. Ein Argentinier hat sie im Stadion auf Spanisch angesprochen und dachte
sie sei aus Argentinien. Sie erklaerte ihm, dass sie Südafrikanerin sei und kein Spanisch spreche. Er war so angetan
davon und konnte es fast gar nicht glauben, dass man auch für ein anderes Land begeistert sein kann. Fussball verbindet!

Ich arbeite am Nelson Mandela Square in Johannesburg, welcher ein Treffpunkt für Touristen war, denn jeder wollte ja
ein Foto von der Nelson Mandela-Statue machen. Jeden Tag war gute Stimmung und ich hörte die Vuvuzelas schon
um 10 Uhr morgens. Am Nachmittag haben die Fan-Chöre zu singen angefangen und jeden Tag war ein anderes Land
und eine andere Sprache zu hören. Und wieder muss ich sagen: Es ist alles so friedlich abgelaufen, es war ein
Miteinander.
Schade dass die WM vorbei ist. Ich vermisse die bunte Vielfalt!