Alle in Dumayo freuen sich über Johanna

“Noch nie habe ich so viele offenherzige, liebe und hilfsbereite Menschen an einem Tag getroffen” – mein erster Tagebucheintrag, als ich in Dumayo angekommen bin.

Das erste Mal ohne fließend Wasser und völlig abgeschieden von der westlichen Welt leben. Eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde.

Meine “südafrikanische Mama” stellt mich jedem vor und übersetzt für mich, da so gut wie niemand hier mehr als “how are you?”, meistens nicht einmal das, sagen kann. Ein großes Problem war diese Sprachbarriere vor allem bei unseren Krippenkindern. Als sie mich das erste Mal gesehen haben, sind sie schnell wieder zu ihren Müttern gelaufen. So nah sind sie einer umlungo (Weißen) noch nie gekommen. Mittlerweile verständigen wir uns mit Händen und Füßen und den paar Brocken Zulu, die ich aufgeschnappt habe. Endlich kennen auch alle Dorfbewohner mein Gesicht, oft sogar meinen Namen, sodass ich durch die Strassen laufen kann ohne mir wie von einem anderen Planeten vorzukommen. Nachmittags gebe ich den Kindern der 3. bis 6. Klasse Nachhilfe/Unterricht in Englisch und helfe ihnen bei den Hausaufgaben. Meine Kolleginnen helfen mir tatkräftig, ohne Muttersprachler ist dieser Job nämlich zwecklos.

Was mich in Deutschland stören würde, wird hier großzügig übersehen. Meine Mitmenschen machen einfach alles wieder wett. Heute habe ich z.B. einen ganzen Sack selbst geernteter Bananen geschenkt bekommen, was will man mehr?

Diese unglaubliche Herzlichkeit der Menschen hier, die alle am Minimum leben und einem doch so viel geben, dass man sie am liebsten jeden Moment in den Arm nehmen möchte, diese Warmherzigkeit der Zulus werde ich immer in Erinnerung behalten und versuchen, sie auch in Deutschland weiterzugeben. Hier habe ich gelernt, wie aus vielen kleinen Dingen ein großes Kunstwerk entsteht. Danke Elda!