Ein Brief von Renate

Liebe YEBO-Freunde,

eine Woche sind wir schon wieder aus Südafrika zurück und haben schöne und traurige Dinge erlebt.
Ich habe mein Patenkind Mangaliso getroffen. Der Kleine ist nun 15 Monate alt und kann schon laufen.
Er war sehr zutraulich. Das ist nicht selbstverständlich, denn er wächst in einer Zulufamilie auf – und ich bin eine Weiße! Manchmal weinen kleine Kinder, wenn sie weiße Menschen sehen.
Mama Sinothile ist stolz auf ihn. Wir verbrachten einen Tag miteinander im Hluhluwe-Naturreservat, wo wir Zebras, Giraffen, Impalas, Nashörner und einen Elefanten bestaunen konnten. Sinothile erzählte uns, dass sie für einen Kühlschrank gespart habe, so dass sie nun auch frische Lebensmittel kaufen kann.

Dank einiger Freunde und Gönner aus Bad Driburg konnten wir die Leiterin des Development-Centers mit neuen Sachen für die Küche beglücken: Töpfe, Schüsseln, Behältnisse für Mehl, Zucker usw. Auch eine Microwellehaben wir gekauft. Nun können die Frauen im Nähcenter ihr mitgebrachtes Mittagessen schnell aufwärmen. Leckere Waffeln wurden auch wieder gebacken.
Einmal habe ich die Frauen bekocht. Es gab Weißkohl mit Gehacktem und Kartoffeln. Den Ladys muss es wohl geschmeckt haben, denn es blieb nur
eine Portion übrig. Zum Dank sangen sie ein Lied für uns: „It’s a wonderful day…“. Frau Parensen meinte, dass die Frauen wohl noch nie von einer weißen Frau bekocht wurden.
Zum Abschied haben die Zulufrauen für uns gekocht. Sie tischten Mais mit Bohnen, Weißkohlgemüse, Mangold mit Umfino (dem Giersch ähnlich) und gebratenem Hünchen auf. Auch uns hat es gut geschmeckt!

Die Dankbarkeit und Freude, besonders die strahlenden Augen und herzlichen Umarmungen werde ich nicht vergessen. Schade, dass Südafrika so weit weg ist!

Es grüßt Sie alle
Renate Heidenreich