Strommangel in Südafrika: Von „Load Shedding“ und Schiffskraftwerken

Südafrikas Stromversorgung ist seit Jahren labil. Der Energieverbrauch ist oft höher als Kraftwerke und Netze hergeben und so sind Stromausfälle keine Seltenheit. Die aktuell vergleichsweise niedrigen Temperaturen des südafrikanischen Winters stellen den Anbieter ESKOM vor große Probleme, wie das Netzwerk Afrika Deutschland* in seinen Afrikanachrichten berichtet.

Immer wieder kommt es zum sogenannten „Load Shedding“. Dabei wird die Stromversorgung in einigen Teilen des Landes planmäßig abgeschaltet, um einen Zusammenbruch des gesamten Netzes zu vermeiden. Wirtschaft und Bevölkerung leiden in Zeiten von Home-Office und Online-Schooling besonders unter der instabilen Stromversorgung.

Hilfe könnte nun aus der Türkei kommen. Unter dem Slogan „The power of friendship“ hat das Unternehmen „Karpowership“, das in Afrika derzeit expandiert, angeboten, Schiffskraftwerke vor die Küste Südafrikas zu schicken und so die Stromversorgung des Landes zu unterstützen. Projekte dieser Art laufen bereits unter anderem im Senegal, in Ghana oder auch im Nachbarland Mosambik.

Auf den mobilen und daher flexibel einsetzbaren Schiffskraftwerken wird Brennstoff, in der Regel Öl oder Gas, mit Hilfe von Motoren und Transformatoren in elektrische Energie umgewandelt. Das ist zwar nicht besonders umweltfreundlich, allerdings durchaus effizienter und günstiger als die Dieselgeneratoren, die in südafrikanischen Städten zahlreich zum Einsatz kommen.

* Das Netzwerk Afrika Deutschland (NAD) mit Sitz in Bonn ist ein Zusammenschluss aus über 40 katholischen Ordensgemeinschaften. Regelmäßig informiert es über aktuelle Themen auf dem afrikanischen Kontinent, setzt sich für Bewusstseinsbildung über Afrika ein und vertritt afrikanische Interessen in Gesellschaft, Politik, Kirche und Kultur. Darüber hinaus ist das NAD Ansprechpartner für NGO´s, kirchliche Hilfswerke und andere Akteure mit Afrikabezug.

Quellen: NAD Afrikanachrichten vom 23.07.2020; https://www.netzwerkafrika.de/

Text: Florian Hinz