Schwester Teressa berichtet über die Nähgruppen

Am 15. Juni 2022 reisten Edeltraud Parensen und Sabine Kabiersch nach Würzburg ins Kloster Oberzell, um sich mit Schwester Teressa aus Eshowe/Südafrika auszutauschen.
Schwester Teressa nahm an einem mehrtägigen Seminar im Mutterhaus teil und erübrigte zwischen ihren Verpflichtungen gern etwas Zeit.

Das Gespräch in lockerer Atmosphäre thematisierte zunächst die aktuelle Lage in KwaZulu-Natal hinsichtlich der Flutkatastrophe bei Durban.
Des Weiteren berichtete Schwester Teressa ausführlich über die Nähkurse und die Nähgruppen, die seit Jahren von ihr betreut und unterstützt werden.
Sie zeigte sich überaus erfreut über die von Yebo finanzierten Geschenke – hochwertige Stoffscheren, Maschinennadeln und andere Nähutensilien im Wert von insgesamt 750 € -, die ihr zum Abschied überreicht wurden.

V.l.: Sabine Kabiersch, Sr Teressa, Edeltraud Parensen

Nähkurse

Aktuell gibt es 18 Nähkurse in den verschiedenen Regionen in und um Eshowe herum.

Jede Nähgruppe wird von einer ortsansässigen Lehrenden unterrichtet und betreut.

Die Nähgruppen werden jeweils von 8 bis 20 Frauen besucht. Informationen über Termine und neue Gruppen werden im Sonntagsgottesdienst weitergegeben.
Die Nachfrage nach Kursplätzen ist so groß, dass für die Gruppen inzwischen Wartelisten bis zum nächsten Jahr existieren. Interesse zeigen sogar Krankenschwestern und auch Samstagskurse sind gefragt.

Als Anerkennung ihrer Arbeit sollten die Lehrenden nach einem Jahr eine Nähmaschine im Wert von etwa 300 € erhalten. Schwester Teressa verwies darauf, dass für 10 Ausbilderinnen noch Maschinen fehlen.

Produktion und Produktivität der Nähgruppen

Inzwischen gibt es 30 Frauen, die gewerblich Näharbeiten produzieren, als da wären:

  • Schulkleidung und Sportbekleidung jeweils mit den Schullogos
  • Hochzeits- und Festbekleidung
  • Kleidung für junge Frauen
  • und seit Neuestem sogar Sessel- und Couchbezüge im Sinne von Nachhaltigkeit (aus alt mach neu).

Alle Kleidungsstücke werden in verschiedenen Größen hergestellt, wobei eine Näherin pro Tag 2 Teile fertigt. Manche Gruppen bringen es auf 20 komplette Schuluniformen und 20 Hemden pro Tag.

Um Aufträge zu erhalten, stellten sich die Frauen in den Anfängen mit ihren Arbeiten bei den Schulen der Umgebung vor. Mittlerweile erhalten sie aber auch viele Nachfragen und Folgeaufträge. Beispielsweise nähten sie jüngst für 150 Kinder die komplette Sportbekleidung mit Logo.

Die Liefertermine der Schulkleidung liegen vor Beginn der südafrikanischen Sommerferien im November/Dezember eines jeden Jahres.

Jede der zurzeit rund 30 Frauen ernährt in der Regel 10 bis 20 Familienmitglieder mit ihrer Arbeit. So sind etwa 300 bis 600 Personen von der Nähtätigkeit in den Produktionsgruppen abhängig.

Erschwert wird die Selbstständigkeit der Nähgruppen laut Schwester Teressa dadurch, dass den Gruppen das Startkapital für die benötigten Stoffe und die Nähutensilien fehlt. Momentan wird durch den Revolving-Fund der Kauf von Stoffen vorfinanziert. Rücklagen können kaum gebildet werden.

Stoffe müssen und werden in Durban direkt und bar ohne Umtauschgarantie gekauft.

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... der hier schon im Einsatz ist

Text: Sabine Kabiersch

Fotos: Yebo