Nach dreimonatiger Ausbildung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Nähkurses ihre Zertifikate. Heute durften wir an der Verleihung dieser Urkunden in Esiqwaqweni teilnehmen. Der festlich geschmückte Saal erwartete 16 Frauen und einen Mann. In drei Durchgängen präsentierten sie stolz ihre selbst genähten Kleider, indem sie tänzerisch wie auf einem Laufsteg durch den Saal schritten. Ihre Ideenvielfalt und die Farbenpracht ihrer Kleider beeindruckten uns sehr.
Dorota schoss ein Foto nach dem anderen und konnte gar nicht aufhören, weil sie immer wieder neue Motive entdeckte.
Schließlich erhielten die Näherinnen von ihrer Ausbilderin und einer Vertreterin des Development Centers in einer feierlichen Zeremonie begleitet vom Jubel der Anderen ihre Zertifikate. Mit einem gemeinsamen Essen und einem Stück Torte endete die Veranstaltung.
Der Start dieses Nähkurses im Jahr 2020 war begleitet von vielen Hindernissen. Der Ort liegt im Hinterland auf einer Bergkuppe, zu erreichen über eine staubige Piste. Er heißt übersetzt bezeichnenderweise „Ort, an dem nichts wächst“. Die Frauen hatten in Eigeninitiative die Anträge für die Durchführung dieses Kurses und die entsprechenden Mittel bei der Regierung beantragt. Ihnen wurden eine Lehrerin und eine Nähmaschine für knapp 20 Personen zur Seite gestellt. Durch einen Zufall gerieten sie in ihrer Not an Schwester Theresa aus dem Convent Eshowe, die als Nähkoordinatorin mit Yebo zusammenarbeitet. Auf diese Weise konnten ihnen 10 Nähmaschinen geliehen werden, so dass ihr Kurs durchgeführt werden konnte. Aus diesem Grund wurde auch der Yebo-Initiative herzlich gedankt.
Wir sagen nun, dass die Bedeutung des Ortsnamens nicht der Wirklichkeit entspricht. Denn es wuchsen neben Eigeninitiative, Ausdauer, Engagement vor Allem Kenntnisse und Fähigkeiten, die ihnen eine Zukunftsperspektive eröffnen.
Sabine Kabiersch und Dorota Thiele
Fotos: Yebo