„Hier werden meine Fragen beantwortet!“, sagt Siboniso am Ende des ersten Arbeitstages auf einem Bio-Bauernhof in Godelheim im Kreis Höxter. Er ist voller Freude über das, was er bei der Arbeit und durch die treffenden Erklärungen des Landwirts gelernt hat: Antworten auf seine Fragen über das richtige Kompostieren, über den Schutz des Gemüses vor Schädlingen, über Maßnahmen gegen Erosionen bei Starkregen, über Freiland-Hühnerhaltung. In seiner Gegend in Südafrika werden zum Beispiel Workshops nur über Käfighaltung angeboten. Ganz besonders dankbar ist Siboniso für die Kenntnisse, die er auf dem Hof des Helle Bauern bei Jasper de Witt in Höxter-Godelheim während eines mehrtägigen Arbeitsaufenthaltes gewinnen konnte. Und so war in seinem Gepäck für die Rückreise eine Liste von Vorhaben, die er zuhause in Eshowe mit seinem Team in die Tat umsetzen will.

Siboniso ist verantwortlich für das „Demonstration Field“ im Entwicklungsprogramm des Development Departments der Diözese Eshowe, das im Rahmen der Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung angelegt werden konnte. Brachliegendes Gelände wurde gerodet und seit fünf Jahren wird dort Gemüse angebaut und verkauft. Zehn Praktikanten des Agrar-College Eshowe sind dort tätig. Siboniso leitet sie an und betreut sie.

Am 26. Juli ist er für einen dreiwöchigen Aufenthalt nach Deutschland gekommen, um sein Wissen über ökologischen Gemüseanbau zu erweitern. Er ist dankbar und glücklich über die Möglichkeit, hier mehrere Betriebe besichtigen zu können und dabei Antworten auf seine vielen Fragen zu bekommen.

Wie Thandanani (s. Bericht vom 9. August), der zwischenzeitlich Sibonisos Tätigkeit in Eshowe übernommen hat, konnte Siboniso neben landwirtschaftlichem Know-How auch viele weitere Eindrücke aus Deutschland mitnehmen. So besuchte er zusammen mit Edeltraud ein Konzert des Spielmannszug Dringenberg in Kühlsen, besichtigte die Burg Dringenberg und war als großer Fußballfan mit Florian beim Heimspiel des SC Paderborn gegen Darmstadt 98 im Fußballstadion.

Mit viel Freude und Motivation, guten Erinnerungen an Gastfreundschaft und Offenheit freundlicher Menschen ist Siboniso am 14. August wieder nach Südafrika zurückgeflogen.

Text: Edeltraud Parensen, Florian Hinz

Fotos: Yebo