Liebe Freundinnen und Freunde, Mitglieder und Förderer,
vor einigen Tagen bin ich von meinem 2-wöchigen Aufenthalt aus Südafrika zurückgekehrt. Es war mir sehr wichtig, unsere Projekte, Mitarbeiter und Partner vor Ort persönlich kennenzulernen. Edeltraud war bereits einige Tage vor mir im Land, um die Termine abzustimmen. Eindrucksvolle Tage, mit vielen Terminen und Begegnungen, liegen hinter mir.
Das erste Mal in Südafrika
Von Frankfurt bin ich nach rund 11 Stunden Flug am frühen Morgen in Johannesburg angekommen. Es war nur vier Grad warm und dies war so gar nicht mein Bild von Afrika. Mit der Sonne kam dann aber die Wärme und nach dem Weiterflug bis Durban waren es auch angenehme Temperaturen. Aber auf der Südhalbkugel ist halt Winter. Die Sonne ging gegen 17.00 Uhr unter und eine halbe Stunde später war es finster und es wurde schnell sehr kühl. Die Tage waren also kurz und wir mussten schauen, dass wir die Zeit bestmöglich nutzen, um unsere Termine abzuarbeiten. Grad das Autofahren ist in Südafrika im Dunkeln nicht angenehm und nicht ganz ungefährlich. Die Straßen haben Schlaglöcher und Mensch und Tier sind auf den unbeleuchteten Straßen unterwegs. Die frühen und langen Abende boten dann aber auch die Zeit für Gespräche und um Termine vorzuplanen und zu reflektieren.
Untergebracht waren wir in Eshowe im Konvent der Oberzeller Franziskanerinnen. Auch dies eine angenehme Erfahrung, das Leben der Nonnen ein Stück weit zu teilen und mitzuerleben.
Es war sehr schön, unsere Mitarbeiter/innen und unser Büro mit dem Nähcenter und unseren großen Garten nun persönlich vor Ort kennenzulernen. Dabei brauchte ich 1-2 Tage, um all die Namen parat zu haben und auch richtig auszusprechen!
Es gab viel zu entscheiden und zu diskutieren. Die Zusammenarbeit mit der Diözese und mit der direkt angrenzenden Schule ist manchmal herausfordernd, und vieles kann auch nur dort und nicht aus der Entfernung diskutiert und entschieden werden.
Besuch der Kindergärten
Wir haben uns die Zeit genommen, die Kindergärten in Dumayo und Vulingqondo zu besuchen. Hier sorgen wir für das tägliche warme Mittagessen und die Bezahlung der Mitarbeiter. Es war so schön zu sehen, wie engagiert man ist, um den Kindern ein angenehmes Umfeld zu schaffen. Mit Gesang und Tanz wurden wir überall willkommen geheißen.
Wir haben aber auch die Kindergärten in Senzokuhle (dort hat Yebo das Gebäude gesponsert) und Mbongolwane besucht. Und auch das allererste Yebo-Projekt, die Thembimfundo Schule haben wir besucht. Heute unter staatlicher Leitung und mit Platz für fast 2000 Kinder ist dies die einzige Einrichtung dieser Art im Umkreis von 100 km. Wer hätte geglaubt, dass aus den kleinen Anfängen vor fast 25 Jahren, welche Yebo initiiert hat, solch etwas erwachsen würde.
Besuch der Nähgruppen
Die Unterstützung der Nähgruppen und der einzelnen Initiativen und die weitere Ausbildung sind ein wichtiger, großer Bestandteil der Yebo-Initiativen. Während meines Aufenthaltes wurde ein großes Meeting aller Nähgruppen organisiert. Dies gab mir die Gelegenheit, alle Verantwortlichen kennenzulernen, und es gab eine „Modenschau“ über die schönsten Modelle und Arbeiten. Besonders wichtig war hier aber der gegenseitige Austausch untereinander. Einkauf der Stoffe, Marktpreise und Vermarktung, Marketing und auch Wartung und Reparatur der Nähmaschinen gaben viel Diskussionsstoff und Raum für einen Erfahrungsaustausch untereinander.
Besuch einiger Agrarprojekte
In den Gartenprojekten war man nun froh, dass die intensive Regenzeit des letzten Sommers endete. Selten hat es so viel geregnet, wie in den letzten Monaten. In unserem Garten in Eshowe ist der Kohl erntereif. Die Süßkartoffeln wurden grad ausgemacht. Der Mangold braucht noch ein wenig. Zwiebeln und Auberginen sind grad gepflanzt. Um unabhängiger vom Wetter zu sein, haben wir in einen großen gebrauchten Folientunnel investiert. Dieser ist bereits abgebaut, der neue Standort wurde nun festgelegt und demnächst erfolgt der Aufbau in unserem Garten in Eshowe. Für den großen Garten am Kindergarten in Dumayo planen wir für die kommenden Wochen den Aufbau einer Wasserversorgung und Unterstützung im Herrichten der Beete. Außerdem muss der Zaun repariert werden. Die Erträge aus dem Garten helfen für ein gesundes Mittagessen der Kinder im Kindergarten.
Unterwegs zu den Projekten
Besuch eines Familiengartens im Hinterland
Netzwerke bilden und nutzen
Neben den Projektthemen gab es Termine mit Kardinal Napier und der Diözese, mit den Rotariern und mit Freunden und Unterstützern von Yebo vor Ort. Mit Vermittlung des Rotary Clubs ergab sich eine Einladung auf die Farm der Familie Wiseman. Auf 580 Hektar baut man Zuckerrohr, Avocados und Macadamia Nüsse an. Ein ganz anderer Blick auf die Landwirtschaft dort. Ganz viel harte Handarbeit, das Zuckerrohr wird noch komplett von Hand geschlagen.
Besuch eines Tier-Reservats
Zum Ende meines Aufenthaltes haben wir uns noch einen Tag Zeit genommen, um das Hluhluwe Game Reserve zu besuchen. Der Park befindet sich ca. 80 Kilometer nördlich von Eshowe und er ist flächenmäßig fast so groß wie der Kreis Höxter. Hier kann man die Wildtiere Afrikas entdecken. Es war so schön, das Bild von Afrika damit für mich komplett zu machen.
Vielen Dank an alle Mitglieder, Unterstützer und Freunde von Yebo. Eure Spenden und Beiträge machen viele wichtige und notwendige Hilfen in Südafrika möglich. Es war bereichernd für mich zu sehen, dass hier sinnvolle Hilfe geleistet wird. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass wir die Kosten für Flüge und Aufenthalt selbst zahlen und dies nicht durch Eure Spenden und Beiträge mitfinanziert wird. Damit ist es möglich, Eure Zuwendungen nahezu vollständig für unsere Projekte und Hilfen im Land zu nutzen.
Edeltraud wird noch einige Wochen in Südafrika bleiben. Für mich wurde es leider Zeit, wieder zurückzukehren zu Familie und Beruf.
Herzliche Grüße
Jürgen Falke
