Kinder und Garten – Besuch in der Dumayo Créche

Am Donnerstag fuhr uns Kethiwe die halsbrecherische Piste mit einem leistungsschwachen Auto nach Dumayo hinauf. Der Weg im Land der tausend Hügel verdeutlichte uns einerseits die atemberaubende Schönheit des Landes, aber andererseits auch die Schwierigkeiten der Bewohner, kilometerweite Entfernungen zu Fuß zu bewältigen.
Sammeltaxis fahren selten und eine einfache Fahrt von Dumayo nach Eshowe kostet 50 Rand, zum Vergleich erhält man 250 Rand Kindergeld pro Monat.
Nach der einstündigen Fahrt hießen uns die Kinder und Mitarbeiterinnen der Dumayo Crèche herzlich willkommen. Dorota machte erneut viele Bilder. Die fröhlichen Kinder wollten immer wieder gerne fotografiert werden.
Während unseres Aufenthaltes durften wir den strukturierten Tagesablauf der Kinder begleiten, mit ihnen spielen und gemeinsam singen.

Zurzeit besuchen 13 Kinder zwischen 0 und 3 Jahren sowie 26 Kinder zwischen 3 und 4,5 Jahren die beiden Gruppenräume der Crèche. Die Gestaltung der Räume zeugt durch anschauliche, kindgerechte und selbst gestaltete Plakate von pädagogischer Professionalität. Die engagierte Arbeit der Erzieherinnen Frau Ntuli, Frau Zungu und der Leiterin Hildegard zeigte sich außerdem in einem aufmerksamen und liebevollen Umgang mit den Kindern.

Hinter dem Gebäude hat Hildegard einen Gemüsegarten angelegt, in dem sie die verschiedensten Gemüsepflanzen für die Selbstversorgung des Kindergartens anbaut. Dabei erprobt sie Mischkulturen, um Schädlingen vorzubeugen. Neben Kohl, Chili, Mangold entdeckten wir überraschenderweise auch Erdbeeren.  Nicht nur für den Gemüsegarten, sondern auch für die Abläufe in der Kita erweist sich die Brunnenbohrung als großer Segen, zumal es in den letzten Wochen nicht geregnet hat.

Nach dem Mittagessen und der Mittagsruhe gingen die Kinder nach Hause bzw. wurden vom Sammeltaxi abgeholt und Hildegard fand Zeit für ein Gespräch. Sie berichtete über das Problem der massiven Preissteigerungen bei Lebensmitteln seit der Covid-Pandemie. Außerdem sei eine weitere Herausforderung, dass nicht alle Eltern den ohnehin niedrigen monatlichen Beitrag bezahlten. Ein Teil der Mütter sei noch im Teenageralter, manche gingen noch zur Schule, andere nähmen das Kindergeld für sich und überließen die Kinder den Großmüttern, zögen aber selbst wegen fehlender Arbeitsmöglichkeiten vom Land in die Stadt.

Die Crèche ist in der Umgebung sehr angesehen und ihre Arbeit wird respektiert. Sie hat sich zu einem Mittelpunkt des ländlichen Lebens entwickelt.

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Sabine Kabiersch und Dorota Thiele

Fotos: Yebo