Veränderungen

Im Juni verbrachten Edeltraud, Dorota und ich knapp drei Wochen gemeinsam in KwaZuluNatal / Südafrika. Wir wohnten im Holy-Childhood-Convent in Eshowe und unternahmen von dort aus unsere Unternehmungen und Fahrten ins Umland. Für mich war es nach 2015 und 2019 der dritte Aufenthalt in Eshowe, so dass ich bereits einige Menschen kannte und mich auf ein Wiedersehen mit ihnen freuen durfte.

In der Vergangenheit hatte ich überwiegend Frauen kennengelernt und auch bei diesem Aufenthalt fiel mir auf: Die Frauen spielen im Alltag hier eine große kommunikative und soziale Rolle. Sie sind präsenter als Männer.

Aber mir fiel im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren noch etwas auf. Viele Frauen haben sich verändert, sie wirken jetzt selbstbewusster, zielgerichteter und selbstständiger.

Zum Beispiel ist da Kethiwe. Eine junge Frau, die erst vor kurzer Zeit ihre Führerscheinprüfung absolviert hat und uns furchtlos und sicher über die Pisten des Hinterlandes zu unseren Zielen fuhr.

Kethiwe

Da ist Gugu (linkes Bild) , die Rettungssanitäterin, die uns mit viel Empathie von ihren professionellen aber auch belastenden Einsätzen während der Covid-Zeit berichtete.

Da ist Sbahle (rechtes Bild). Sie leitet einen Kindergarten in einem ärmlichen Umfeld. Aber sie konnte sich in Eigeninitiative für die Bereitstellung und Bewirtschaftung eines Ackers neben der Kita einsetzen, so dass die Erträge nun den Speiseplan der Kinder ergänzen.

Gugu
Sbahle

Und da sind die Näherinnen, die bei einer Zusammenkunft so viele Ideen zu ihrer Selbstverwaltung vortrugen. Als da wären Vorschläge zur gegenseitigen Vernetzung, wie gemeinsam Stoffe eingekauft werden könnten, wie sie ihre selbst designten und genähten Arbeiten vermarkten können, welche konventionellen und welche digitalen Märkte genutzt werden können und wie ein gemeinsamer Showroom in Eshowe gestaltet und genutzt werden kann. Und sie reden nicht nur, sie setzen die Ideen und Vorschläge auch gemeinsam um!

Die Frauen, die ich vor Jahren kennenlernen und nun neu kennenlernen durfte, haben sich verändert. Sie setzen sich selbstbewusst und selbstständig Ziele, die sie erreichen wollen und von denen sie inzwischen wissen, dass sie sie erreichen können.

Das hat sich in den letzten Jahren verändert!

Sabine Kabiersch-Diekmann