Isithebe – Township von Mandeni

Unser Plan für Samstag war ein Besuch bei Njabulo, der ein landwirtschaftliches Projekt betreibt. Die einstündige Autofahrt nach Mandeni führte uns an riesigen Zuckerrohrfeldern und schließlich an einer Zuckerrohrfabrik vorbei.

Mandeni ist eine Stadt mit vielen verlassenen Industriegebäuden, die asiatische Investoren vor einigen Jahren aufgebaut, aber später zügig wieder verlassen haben. Die Stadt hat eine sehr hohe Arbeitslosenquote, eine der höchsten HIV-Raten im Land und eine ausgedehnte Township: Isithebe.
Wir trafen uns mit Njabulo auf einem Parkplatz vor Mandeni. Von dort aus übernahm er das Steuer des Wagens und die Rundfahrt durch den Stadtteil begann. Wir waren nicht nur sehr froh darüber, dass er uns so interessante Orte zeigte, sondern auch, weil die Wege sehr verschlungen und unvergleichlich unwegsam waren. Außerdem hat unser Wagen seit zwei Tagen seine Macken: Widerwillig reagiert er auf Beschleunigung, vor allem an Steigungen, und ruckelt. Zuweilen hatten wir das Gefühl, auf einem Trecker und nicht in einem Tiguan zu sitzen.

Auf der Rundfahrt stellte er uns seine kleine, niedliche Tochter vor.
Durch die Fahrt vermittelte er uns einen Eindruck von den armseligen Lebensverhältnissen im Stadtteil Isithebe, bevor er uns zu seinem neuen Grundstück fuhr. Momentan gehören dazu zwei Holzhäuser für die Näherinnen bzw. ihre Kinder, sein eigenes kleines Häuschen, ein Hühnerstall und zwei Gewächshäuser.
Zuvor war auf dem Grundstück Zuckerrohr angebaut worden, was den Boden ausgelaugt hat. Njabulo bemüht sich, bis November den Bodenzustand durch natürliche Düngung zu verbessern, um dann Gemüse anbauen zu können.
Durch die regelmäßige Abschaltung des Stromes (Load Shedding) ist es ihm zurzeit auch nicht möglich, Küken aufzuziehen, da ihnen im hiesigen Winter die benötigte Wärme fehlt.

Njabulo hatte die Näherinnen gebeten, uns an diesem Samstagnachmittag ihre Arbeiten zu präsentieren und von ihrem Alltag zu berichten. Stolz zeigten sie uns ihre gelungenen Näharbeiten, von denen viele auf Bestellung gearbeitet, andere für den Verkauf auf dem Markt in Mandeni gefertigt worden sind. Eine junge Mitarbeiterin wirbt für die Kleidungsstücke zusätzlich auf Whatsapp, Instagram und Facebook. Auch für die Frauen stellt natürlich das Load Shedding ein großes Problem dar, denn die Maschinen werden ja elektrisch betrieben.
So wäre der größte Wunsch für das Gesamtprojekt die Installation von Solarpanels.

Ein intensiver Tag neigte sich dem Ende zu und wir erreichten bei Sonnenuntergang unser Zuhause, den Convent der Holy Childhood Sisters in Eshowe.

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Sabine Kabiersch und Dorota Thiele

Fotos: Yebo