Mbongolwane

Der liebgewonnene Tiguan steht seit gestern in der Werkstatt, daher fuhren wir mit dem Pickup hinauf nach Mbongolwane. Der Weg schlängelte sich über wenige frisch geteerte Straßen, aber viele ausgedehnte und tiefe Schlaglöcher. Wir waren sehr froh, mit einem intakten Auto zu Sbahle, der Leiterin der Créche in Vulingqondo, fahren zu können.
Dort wurden wir herzlich empfangen und da die Kinder sich gerade auf dem Spielplatz tummelten, konnten wir gleich mitspielen.

Die Créche liegt auf dem Grundstück einer Schule, die auch die dazugehörigen Gebäude unterhält. Der Schulleiter ist sehr bemüht, die Créche so gut wie möglich zu unterstützen, doch ihm fehlen die finanziellen Mittel. Daher sind die Gebäude in schlechtem Zustand.
Sbahle selbst versucht mit ihren Kolleginnen durch die Bewirtschaftung eines Feldes die Mahlzeiten der Kinder zu ergänzen. Außerdem nehmen sie durch den Verkauf von Gemüse ein wenig Geld ein. Insgesamt macht der Kindergarten aber einen ärmlichen Eindruck. Fragte man Sbahle nach ihren Problemen, so antwortete sie: „Wir leben so, als würde es keine Probleme geben. Wir arbeiten für die Kinder.“ Ihre Mitstreiterinnen bemühen sich, durch Spiele um kindgerechte Förderung, aber auch bei den Materialien ist überall zu erkennen, dass das Geld fehlt.

Wegen einer sehr hohen Arbeitslosigkeit zahlen nur wenige der Mütter die Elternbeiträge. Die Mitarbeiterinnen erhalten ihre Mindestlöhne aus Yebo-Spendengeldern, wie auch das Essen der Kinder aus Spenden vom Dringenberger Adventsbasar finanziert wird.
Nachdenklich verließen wir die Créche am Nachmittag.

Der weitere Weg führte uns zur Missionsstation Mbongolwane. Der Name des Ortes bedeutet Eselsberg und tatsächlich begrüßten uns auf der steilen Zufahrt zwei freilaufende Esel. Eine deutsche Praktikantin zeigte uns das Kinderheim und den Kindergarten der Franziskanerinnen. Die etwa vierjährige Sbahle im Kinderheim stellte sich lachend auf Englisch mit „My name is Sabina“ vor und Dorota wurde zu „Sister Dorota“.
Edeltraud kehrte mit diesem Besuch zu den Anfängen Yebos zurück. Vor 24 Jahren verbrachte sie dort ihr Sabbatjahr und erkannte die vielen Herausforderungen in diesem Gebiet. Im Jahr 2002 wurde daraufhin die Yebo-Zululand-Initiative gegründet.

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Sabine Kabiersch und Dorota Thiele

Fotos: Yebo