Memorial Service – Erinnerung an Mduduzi Nzuza

Wir wollten Südafrika nicht verlassen, ohne in einer gemeinsamen Feier unseres unvergesslichen Koordinators Mduduzi Nzuza zu gedenken, der im Oktober 2021 verstorben war. Ein langgehegter Wunsch, nicht zuletzt, weil ein Memorial Service einige Zeit nach der Beerdigung zur Trauerkultur der Zulus gehört. „Wir müssen zu dieser Feier zusammenkommen, damit wir von unserem Schmerz geheilt werden“, sagte man uns.

So luden wir Frau Nzuza und ihre Kinder, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Büros, des Garten- und Nähprojekts sowie Freunde und Weggefährten der ersten Stunde ein. Zu Beginn wurde in einem Gottesdienst des Verstorbenen sowie seiner Vorfahren gedacht. Anschließend trafen wir uns vor dem Development Office, wo in mehreren Reden an Mduduzi erinnert werden sollte. Mir war davor bange, denn ich erwartete ernste, traurige Reden und hatte mich in meinem Beitrag auch darauf eingestellt.

Aber es kam anders. Zu meiner Verwunderung erzählte Majozi, sein Nachfolger, nach Dankesworten locker von ihrer gemeinsamen Arbeit, von den Namen, die sie sich gaben und auch von Streitigkeiten, was mit allgemeinem Gelächter quittiert wurde, denn Mduduzis Willensstärke war bekannt. Michael Ntimbane, sein Schulfreund und Mitglied des Development-Vorstands, erinnerte an die Reise mit ihm nach Uganda, wo sie interessante Projekte kennenlernen durften – und gemeinsam in einer kleinen Rundhütte schlafen mussten, was durch Mduduzis Schnarchen für Michael nicht gerade erholsam war. Wiederum großes Gelächter. Ich bedankte mich unter anderem dafür, dass durch Mduduzis regelmäßige Telefonate unsere Verbindung zu Südafrika lebendig geblieben war. Witzigerweise kannte ich seine Frau länger als er.

Zur Erinnerung an Mduduzis leidenschaftlichen Einsatz für die Menschen im ländlichen Raum pflanzten wir in seinem Sinne einen einheimischen Baum vor dem Development Office. Zum Abschluss waren alle eingeladen, sich an einem Büffet mit Schnittchen und Obst zu stärken. Das gehört dazu. Wenigstens das. Bei einer echten Zuluzeremonie wäre eine Kuh geschlachtet worden.

Am Ende herrschte eine entspannte, frohe Stimmung und alle waren dankbar und erleichtert, dass wir uns endlich in Zulutradition von Mduduzi verabschieden konnten. Es schien, als wäre nun alles gut.

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Edeltraud Parensen

Fotos: Yebo